Hallo ihr alle,
Tut mir leid, dass ich mich so ewig nicht gemeldet habe, aber es war so viel los, dass ich einfach nicht dazu gekommen bin. Ich bin jetzt ja schon vier Wochen wieder daheim…
Aber fangen wir mal von vorne an: Die Schulferien in Huntly sind gut gelaufen, da wir nur einen Tag Regen hatten. Also konnten wir jeden Tag rausgehen und die überschüssige Energie der Mädels abbauen. Also sind wir mal rund um den See gelaufen, waren oft auf den verschiedensten Spielplätzen, sind einen Tag in den Zoo gefahren und so weiter. Außerdem haben wir viel gebastelt und auch zwei Ausflüge nach Auckland gemacht. Einmal war ich mit den beiden am Flughafen, als wir meinen Vater abgeholt haben (das hatte auch den Vorteil, dass ich gleich noch für den Mietwagen mit unterschreiben konnte) und einmal hat sich die Mutter freigenommen und ist mit den beiden auf den Sky-Tower, wo für die Ferien ein Süßigkeitenladen auf der höchsten Aussichtsplattform aufgemacht hatte. Da bin ich mitgefahren und habe mich mit meinem Vater getroffen und wir sind auch auf den Sky-Tower hoch und danach noch etwas durch die Stadt gelaufen.
Tja, und am Freitag Abend (den 16.07) ist dann das neue Au Pair angekommen. Sie heißt Elizabeth und ist aus Kalifornien. Die Mädels waren sofort total begeistert, sodass ich in Ruhe fertig packen konnte. Am nächsten Morgen habe ich dann den Bus nach Auckland genommen um mich dort mit meinem Vater zu treffen. Da gab es erst noch etwas Aufregung, weil der Bus über eine halbe Stunde zu spät war und wir schon befürchtet haben, dass er nicht kommt.
Als ich mich dann mit Jürgen getroffen hatte, sind wir Richtung Norden aufgebrochen. Wir hatten uns entschieden erstmal Northland anzusehen (da wo ich auch schon war, bevor ich in Huntly angefangen habe). Wir haben uns also all die Strände angesehen, die ich schon kannte. Allerdings war das Wetter etwas besser und wir sind trotz der frischen Temperaturen mit den Füßen in den Pazifik. Dann haben wir auch in dem gleichen süßen Hostel übernachtet, in dem ich auch war. Allerdings konnten wir auch dieses Mal nicht in die Glowworm-Caves, weil es zu viel geregnet hatte. Also sind wir halt am Morgen gleich weitergefahren. Wir haben noch mal bei dem Kauri-Park angehalten und sind da etwas rumgelaufen. Wir hatten auch genug Zeit um zu dem Wasserfall zu wandern =)
Danach gings weiter zur Bay of Islands. Unterwegs haben wir noch in Kawakawa angehalten, weil ich meinem Dad das Hundertwasser-Loo zeigen wollte. Wir haben dann da auch noch einen Kaffee getrunken und dann mitbekommen, dass den Tag eine historische Dampf-Lokomotive fährt. Da ihn so was interessiert, haben wir dann noch eine 90-minütige Rundfahrt mitgemacht. Das war sehr entspannt 🙂
Abends haben wir uns dann in ein Motel in Paihia eingemietet und sind mit der Fähre nach Russel gefahren, dass während der Erst-Besiedlung durch Europäer als das “hellhole of the Pacific” bekannt war. Heutzutage ist das aber ein eher beschauliches Plätzchen mit einem schönen Aussichtspunkt über die ganze Bucht (dafür muss man auf einen Hügel hochfahren) und einigen historischen Gebäuden. Wir haben dann da noch Fish & Chips gegessen und sind dann mit der Fähre zurückgefahren.
Am nächsten Tag gings weiter Richtung Norden. Wir sind ganz an der Küste lang gefahren, d.h. wir haben einen der Scenic Drives gemacht. Mal wieder gab es viele wunderschöne kleine Buchten und Strände zu bewundern. Wir haben uns dann entschieden nach Ahipara zu fahren, wo es ein ganz tolles Hostel geben sollte, in dem ich schon auf meiner vorigen Reise schlafen wollte. Damals hatte es aber leider nicht zu meinem Zeitplan gepasst. Die Endless Summer Lodge ist irgendwann in den 1870ern gebaut. Damals durften Kauri-Bäume noch gefällt werden und da sie einen sehr langen (bis zu 15m) und sehr großen (bis zu 20m Umfang) astfreien Stamm haben, wurden sie besonders gerne zum Bauen verwendet. Diese ganze Villa besteht jedenfalls aus etwa einem halben Baun, was wirklich beeindruckend ist. Ein schöner kleiner Fleck direkt am Strand (der 90-Mile-Beach beginnt in Ahipara) 😀 Von dort aus sind wir dann jedenfalls am Mittwoch nach Cape Reinga (der Nordspitze des Landes) gefahren. Wir hatten total Glück mit dem Wetter. Den ganzen Tag strahlendster Sonnenschein 😀
Also sind wir erst zum Leuchtturm gefahren und waren da auch eine ganze Weile. Einfach ein besonderer Fleck Erde. Man kann da auf der Landspitze stehn und wirklich in alle Richtungen sieht man nur Wasser (solange man sich nicht umdreht 😉 ) Und es ist auch wirklich beeindruckend zu beobachten, wie der Pazifik auf die Tasmanische See trifft.
Danach sind wir zu einer wunderschönen Bucht gefahren. Dort war einer der schönsten Strände, die ich je gesehen habe. Es war zwar nur eine mittelgroße Bucht, aber schön geschützt und es gab ganz tollen feinen weißen Sand. 🙂
Und dann gings noch zu den Sanddünen, die ich ja letztes Mal wegen dem schlechten Wetter ausgelassen hatte. Die sind tatsächlich einfach riesig. Es ist schon ziemlich unwirklich, durch grüne Hügellandschaften zu fahren (im Prinzip so, wie man sich England oder Irland immer vorstellt) und dann einfach vor riesigen Sanddünen zu stehen. Wir sind dann natürlich erst mal hochgeklettert, was ziemlich anstrengend war, da die ziemlich hoch und steil sind und man ja durch den losen Sand muss. Als wir oben angekommen waren, bot sich uns eine Wüstenlandschaft: dort oben ist es relativ flach und man sieht, wenn man sich in die Mitte stellt, in alle Richtungen nur Sand. Aber wenn man dann ein paar Schritte weitergeht, sieht man wieder grüne Wiesen in die eine, und das Meer in die andere Richtung. Einfach unwirklich! Tja, und dann sind wir, als wir mit schaun fertig waren, auf so kleinen Plastikschlitten die Dünen runtergerodelt. Die hatten wir uns im Hostel kostenlos ausgeliehen. Das hat wirklich Spaß gemacht 😀 Ja, und dann gings zurück zum Hostel.
Am nächsten Tag gings dann an der Westküste von Northland zurück Richtung Auckland. Wir haben uns wegen dem starken Wind und dem Nieselregen dagegen entschieden uns den Hokianga Harbour genauer anzuschauen. Also sind wir gleich weiter in den Kauriwald gefahren. Da waren wir relativ geschützt. Wir haben uns Tane Mahuta (den ältesten Kauri) angeschaut (da war ich ja auch auf meiner letzten Reise schon kurz). Einfach unfassbar vor einem Baum zu stehen, der schon 2000 Jahre alt ist! Danach haben wir noch eine kleine Wanderung durch den Wald gemacht und haben uns die “4 sisters” angeschaut. Das sind vier Kauri-Bäume, die ganz dicht beieinander stehen und auch den Kauri mit dem größten Stamm, der hat einen Umfang von über 16m! Nach einem kleinen Picknick im Auto gings weiter Richtung Süden. Leider waren wir aber erst am Kauri-Museum, als das gerade zugemacht hat. Nach einer kurzen Diskussion haben wir uns dann entschieden nicht dort zu übernachten, sondern das Museum einfach auszulassen und lieber weiterzufahren, um am nächsten Tag an der Coromandel Peninsula anzukommen. Als wir dann in Auckland waren, haben wir beschlossen die Nacht dort zu verbringen. Wir sind dann in ein Hostel, was früher die Botschaft der Königin von Tonga war. Es war allerdings sehr enttäuschend umgebaut und nicht sonderlich gut gepflegt. Eine super Meeresfrüchte-Platte zum Abendbrot hat den Abend dann aber doch gerettet 😀
Tja, das war die erste Etappe unserer Reise. Den Rest gibt’s dann in weiteren Berichten, da ich euch nicht so lange Berichte zumuten möchte 😉 Dieser hier ist ja eh schon wieder lang genug 🙂
Aber hier noch ein paar Fotos:
Bis bald!
Annika